Spielmannszug

Spielmannszug

Das gemeinsame „Spyl“ von Trommeln und Pfeifen

Dass das Frundsbergfest unmittelbar bevorsteht, dafür gibt es ganz verschiedene untrügliche Anzeichen: sprießende Vollbärte etwa oder Verkehrsschilder, die unter einer bunten Kappe verschwinden. Wer seinen Augen nicht so recht trauen mag, kann letzte Gewissheit bei seinen Ohren finden, wenn diese in den Wochen vor dem Fest Trommler und Pfeifer vernehmen. Dann probt der Spielmannszug, durch die Straßen ziehend, die munteren Märsche, die später das Frundsbergfest mal näher und mal ferner durchziehen werden. Bis weit in die Vergangenheit lässt sich das gemeinsame „Spyl“ von Trommeln und Pfeifen zurückverfolgen. Dessen Wurzeln und Bedeutung liegen zunächst vorwiegend im militärischen Bereich, genauer gesagt beim Fußvolk der Landsknechte. In ihrer Bandbreite reichte die Funktion der lauten Trommeln und hellen Pfeifen von der Kommunikation von Befehlen über die Aufrechterhaltung der Marschformation, der Ermutigung vor dem Kampf, der Warnung vor dem herannahenden Feind und der Trauer über den gefallenen Kameraden.

In seiner heutigen Form als ganzjährig agierende Arbeitsgruppe im Frundsberg Festring hat sich der Mindelheimer Spielmannszug nach dem im Jahre 1973 letztmalig durchgeführten Kinderfest formiert. Den Grundstein zu diesem Unternehmen legte A. Stapf, bis heute bekannt für sein eisernes Regiment. Kaum ein Mindelheimer Junge, der sich nicht dem strengen Auswahlverfahren unterzog, um beim Spielmannszug dabei sein zu können. Später übernahm Karl Dausch für viele Jahre die Leitung des Spielmannszugs. Im Jahr 1985 wurde der bis dahin übliche Tambourmajor durch einen Fähnrich ersetzt. Thomas Schnabel, der jetzige Leiter, fügte 1990 noch einen Tross mit rund 50 Personen an, der für die komplette Verpflegung während der Umzüge und im Lager des Spielmannszugs verantwortlich ist. Es ist dieses vielseitige Engagement von Leitern, Helfern, Ausbildern, Betreuern, Eltern und nicht zuletzt der Nähstube, die den Spielmannszug zu einem Stück Mindelheim machen.

Aber nicht nur in Mindelheim sind die Klänge der Trommeln und Pfeifen des Spielmannszugs beliebt. Auch auswärts bildet der bunte Haufen den musikalischen Rahmen für eine Vielzahl von historischen Festen und Umzügen und trägt so als Botschafter der Frundsbergstadt Mindelheim zum Ansehen des Festes bei. Auch die anderen Abteilungen des Festringes fordern oft musikalische Unterstützung für eigene Veranstaltungen an. Diesen Wünschen kommt der Spielmannszug gerne nach und bei Bedarf werden auch kleinere Abordnungen, die dem Bild des historischen Spiels näher kommen, entsandt. Die Ausbildung der jüngsten Musikanten liegt derweil ganz in der Hand der älteren Mitglieder. Neben den Einzel- und Gesamtproben sowie den historischen Anlässen bietet der Spielmannszug seinen Mitgliedern, Mädchen und Jungen ab 10 Jahren aufwärts, auch Ausflüge, Geselligkeit und vor allem jede Menge Spaß.

Wie der Name schon sagt, ist der Spielmannszug während des Altstadtfests und als Vor- bzw. Nachhut des Festzugs hauptsächlich in Bewegung zu erleben. Das mag der Hintergrund für den sich bisweilen aufdrängenden Eindruck sein, dass die Trommler und Pfeifer gerade während der abendlichen Altstadtfeste immer und überall zugleich anzutreffen sind. Allen Frühaufstehern und Nachtschwärmern und all denen, die den Zug schon immer einmal ganz in Ruhe und (fast) für sich allein genießen wollten, sei empfohlen, es sich an den beiden Festsonntagen kurz vor 6.00 Uhr morgens auf der Tribüne am Marienplatz bequem zu machen. Denn dann erfolgt der traditionelle Weckruf, mit dem der Spielmannszug den Bewohnern der Maximilianstraße und allen anderen Zuhörern einen Guten-Morgen-Gruß der besonderen Art pfeift und trommelt.

Büro des Festrings

Frundsberg Festring Mindelheim e.V.
"Alte Fronfeste"
Imhofgasse 3
87719 Mindelheim

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Es betreut Sie: Doris Kawan

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